Seit November 2020 wird bei Volkswagen Automatic Transmission (Tianjin) Co., Ltd. in Tianjin der Elektroantrieb APP 310 gefertigt. Hier machen Gäste des Unternehmens ein Selfie vor einem Werkstattgebäude. Foto: IIMAGO / VCG
Anfang Februar wurden in Peking die Ergebnisse der aktuellen AHK-Geschäftsklima-Umfrage „Business Confidence Survey“ vorgestellt. Die Resultate zeigen, dass deutsche Unternehmen in China derzeit in einem Umfeld agieren, das von Optimismus und einem starken Bekenntnis zum Markt geprägt ist, obwohl komplexe regulatorische Herausforderungen auch 2021 bestehen bleiben und der Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen zunimmt.
Trotz der den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geschuldeten Umsatzeinbrüche im ersten Halbjahr 2020 stehen deutsche Unternehmen in China nicht schlecht da: 39 Prozent der Umfrageteilnehmer ist es gelungen, ihren Umsatz im Jahr 2020 zu erhöhen und 42 Prozent konnten ihren Gewinn steigern. Das sind zwei wichtige Ergebnisse der jährlich durchgeführten Geschäftsklima-Umfrage „Business Confidence Survey“. Zudem hat es 2020 rund ein weiteres Viertel der befragten deutschen Unternehmen in China geschafft, Umsätze und Ergebnisse in etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu erzielen. Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Deutschland kommentiert diese Ergebnisse: „China ist die einzige große Volkswirtschaft, die im Jahr 2020 – wenn auch nur mit rund zwei Prozent – gewachsen ist. Davon haben auch deutsche Unternehmen profitiert, die Rückgänge in der EU und den USA durch das im zweiten Halbjahr wieder anziehende Geschäft in China teilweise kompensieren konnten.“
Hohe Erwartungen an Investitionsabkommen Die Erwartungen an das noch zu verabschiedende EU-China Investitionsabkommen (CAI) sind hoch: Die von der Deutschen Handelskammer in China und KPMG Deutschland befragten Unternehmen gaben an, dass Marktzugang (40 Prozent) sowie die Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer in China (39 Prozent) Schlüsselthemen für das Abkommen seien.
Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass es durchaus positive Bewertungen des formalen Marktzugangs gibt. So geben im Vergleich zum Vorjahr weniger Unternehmen an, an dieser ersten Hürde zu scheitern (30 Prozent). „Durch das CAI werden die von China bereits eingeleiteten Marktöffnungsschritte für europäische Unternehmen unumkehrbar“, sagt Dr. Stephan Wöllenstein, Präsident der Deutschen Handelskammer in Nordchina.
Deutlicher bleiben die Herausforderungen hingegen auf der indirekten Ebene. Werden die regulatorischen Herausforderungen deutscher Unternehmen in China summiert, zählen administrative und bürokratische Hürden zu den größten Hindernissen. Genannt wurden hier Zollvorschriften und -verfahren, das Einholen erforderlicher Lizenzen, die Anforderungen des Cyber-Security-Gesetzes sowie des Corporate Social Credit Systems oder auch Kapitaltransfers und grenzüberschreitende Zahlungen. „Der vereinbarte institutionelle Rahmen des CAI schafft darüber hinaus einen dauerhaften Kommunikationskanal, um die Einhaltung der Zusagen zu überprüfen und bestehende Herausforderungen unserer Unternehmen zu adressieren. Von den Vereinbarungen im CAI erwarten sich die deutschen Unternehmen mehr Rechtssicherheit und bessere Wettbewerbsbedingungen im chinesischen Markt“, erläutert Dr. Wöllenstein.
Unternehmen bleiben Investitionsstandort China treu Für das laufende Jahr dominiert der Optimismus: 77 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre Branche in China besser entwickeln wird als in anderen Märkten. Daher erwarten 72 Prozent der Befragten für ihr Unternehmen in China steigende Umsätze und 56 Prozent höhere Gewinne für 2021. Dies spiegelt sich auch in einem starken Bekenntnis zum chinesischen Markt wider: Fast alle befragten Unternehmen (96 Prozent) gaben an, keinerlei Pläne zu haben, China zu verlassen und 72 Prozent wollen weiter investieren, zum Beispiel in Produktionsanlagen (44 Prozent) und Maschinen (34 Prozent) sowie in Forschung und Entwicklung (32 Prozent).
Laut Andreas Glunz „werden in vielen Schlüsselindustrien in China die Weichen für die Entwicklungen der Zukunft gestellt. Eine Präsenz vor Ort ist wichtig, um im chinesischen Markt Umsätze zu erzielen, aber auch lokale Partnerschaften einzugehen beziehungsweise die Wettbewerber von Morgen in ihrem Heimatmarkt aufmerksam zu beobachten. Große Geschäftschancen in China sehen die befragten deutschen Unternehmen insbesondere bei innovativen Technologien (58 Prozent) und digitalen Lösungen (51 Prozent).“
Download der aktuellen Ergebnisse sowie Resultate aus früheren Befragungen
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Optimismus, Standorttreue und mehr Lokalisierung
Anfang Februar wurden in Peking die Ergebnisse der aktuellen AHK-Geschäftsklima-Umfrage „Business Confidence Survey“ vorgestellt. Die Resultate zeigen, dass deutsche Unternehmen in China derzeit in einem Umfeld agieren, das von Optimismus und einem starken Bekenntnis zum Markt geprägt ist, obwohl komplexe regulatorische Herausforderungen auch 2021 bestehen bleiben und der Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen zunimmt.
Trotz der den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geschuldeten Umsatzeinbrüche im ersten Halbjahr 2020 stehen deutsche Unternehmen in China nicht schlecht da: 39 Prozent der Umfrageteilnehmer ist es gelungen, ihren Umsatz im Jahr 2020 zu erhöhen und 42 Prozent konnten ihren Gewinn steigern. Das sind zwei wichtige Ergebnisse der jährlich durchgeführten Geschäftsklima-Umfrage „Business Confidence Survey“. Zudem hat es 2020 rund ein weiteres Viertel der befragten deutschen Unternehmen in China geschafft, Umsätze und Ergebnisse in etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu erzielen. Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Deutschland kommentiert diese Ergebnisse: „China ist die einzige große Volkswirtschaft, die im Jahr 2020 – wenn auch nur mit rund zwei Prozent – gewachsen ist. Davon haben auch deutsche Unternehmen profitiert, die Rückgänge in der EU und den USA durch das im zweiten Halbjahr wieder anziehende Geschäft in China teilweise kompensieren konnten.“
Hohe Erwartungen an Investitionsabkommen
Die Erwartungen an das noch zu verabschiedende EU-China Investitionsabkommen (CAI) sind hoch: Die von der Deutschen Handelskammer in China und KPMG Deutschland befragten Unternehmen gaben an, dass Marktzugang (40 Prozent) sowie die Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer in China (39 Prozent) Schlüsselthemen für das Abkommen seien.
Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass es durchaus positive Bewertungen des formalen Marktzugangs gibt. So geben im Vergleich zum Vorjahr weniger Unternehmen an, an dieser ersten Hürde zu scheitern (30 Prozent). „Durch das CAI werden die von China bereits eingeleiteten Marktöffnungsschritte für europäische Unternehmen unumkehrbar“, sagt Dr. Stephan Wöllenstein, Präsident der Deutschen Handelskammer in Nordchina.
Deutlicher bleiben die Herausforderungen hingegen auf der indirekten Ebene. Werden die regulatorischen Herausforderungen deutscher Unternehmen in China summiert, zählen administrative und bürokratische Hürden zu den größten Hindernissen. Genannt wurden hier Zollvorschriften und -verfahren, das Einholen erforderlicher Lizenzen, die Anforderungen des Cyber-Security-Gesetzes sowie des Corporate Social Credit Systems oder auch Kapitaltransfers und grenzüberschreitende Zahlungen. „Der vereinbarte institutionelle Rahmen des CAI schafft darüber hinaus einen dauerhaften Kommunikationskanal, um die Einhaltung der Zusagen zu überprüfen und bestehende Herausforderungen unserer Unternehmen zu adressieren. Von den Vereinbarungen im CAI erwarten sich die deutschen Unternehmen mehr Rechtssicherheit und bessere Wettbewerbsbedingungen im chinesischen Markt“, erläutert Dr. Wöllenstein.
Unternehmen bleiben Investitionsstandort China treu
Für das laufende Jahr dominiert der Optimismus: 77 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre Branche in China besser entwickeln wird als in anderen Märkten. Daher erwarten 72 Prozent der Befragten für ihr Unternehmen in China steigende Umsätze und 56 Prozent höhere Gewinne für 2021. Dies spiegelt sich auch in einem starken Bekenntnis zum chinesischen Markt wider: Fast alle befragten Unternehmen (96 Prozent) gaben an, keinerlei Pläne zu haben, China zu verlassen und 72 Prozent wollen weiter investieren, zum Beispiel in Produktionsanlagen (44 Prozent) und Maschinen (34 Prozent) sowie in Forschung und Entwicklung (32 Prozent).
Laut Andreas Glunz „werden in vielen Schlüsselindustrien in China die Weichen für die Entwicklungen der Zukunft gestellt. Eine Präsenz vor Ort ist wichtig, um im chinesischen Markt Umsätze zu erzielen, aber auch lokale Partnerschaften einzugehen beziehungsweise die Wettbewerber von Morgen in ihrem Heimatmarkt aufmerksam zu beobachten. Große Geschäftschancen in China sehen die befragten deutschen Unternehmen insbesondere bei innovativen Technologien (58 Prozent) und digitalen Lösungen (51 Prozent).“
Download der aktuellen Ergebnisse sowie Resultate aus früheren Befragungen